Private Krankenversicherung Beitragsstabilität in 2015
PKV Beitragserhöhungen sind in der privaten Krankenversicherung ein häufig diskutiertes Thema.
Jetzt hat die unabhängige Rating-Agentur Morgen und Morgen in einer aktuellen Untersuchung bestätigt, dass die PKV-Beiträge im Neugeschäft zum Jahresanfang 2015 durchschnittlich nur um 0,4 Prozent gestiegen sind.
Damit sind die PKV Beiträge so stabil wie lange nicht. Nur 25 Prozent der Tarife mussten überhaupt einer PKV Beitragsanpassung in 2015 unterzogen werden.
Die Zahlen belegen, dass die häufig kolportierten starken Kostensteigerungen in der privaten Krankenversicherung nicht der Realität entsprechen. Für 2015 kann eine Beitragsstabilität der PKV festgestellt werden.
75 Prozent der PKV Beiträge in 2015 bleiben stabil
Das erfreulichste Ergebnis der Morgen und Morgen-Analyse ist die Tatsache, dass 75 Prozent der Krankenvollversicherung Tarife im Preis nicht verändert wurden. Lediglich geringe Anpassungen waren zum Jahresbeginn in der Vollversicherung festzustellen. Eine durchweg positive Beitragsentwicklung für die rund 10 Millionen Privatpatienten in Deutschland.
Untersucht wurden 756 Tarife, im Fokus standen die Prämien für das Eintrittsalter von 30, 40 und 50 Jahren. Durchschnittlich betrugen die Preiserhöhungen 0,4 Prozent. Allein die Tatsache, dass 75 Prozent der Versicherungswerke nicht angefasst werden mussten, gab nach Ansicht von Morgen und Morgen Grund zur Freude. Im Jahr 2013 waren bei 88 Prozent aller Tarife keine Korrekturen nötig.
Viele PKV Tarife senken die Beiträge in 2015
Die PKV Tarife für die Gruppe der 30-Jährigen mussten in 25 Prozent der Fälle korrigiert werden. Sowohl bei den 40-Jährigen als auch bei den 50-Jährigen waren geringere Anpassungen festzustellen, sie betrugen lediglich 18 Prozent. Über alle Altersgruppen hinweg wurden die Tarife in 66 Prozent der Angebote um knapp sechs Prozent angehoben. Besonders erfreulich ist, dass in über 30 Prozent eine Beitragssenkung um bis zu 5,2 Prozent möglich war.
Trend zur Beitragsstabilität in der privaten Krankenversicherung
Nach Ansicht des Analysehauses ist der Trend zu moderaten Beitragsanhebungen stabil. Wie im Vorjahr war im Jahr 2015 eine leichte Tendenz zur Verteuerung festzustellen. Dass der große Teil der Tarife konstant war, dürfte auf die KV Berechnung der Versicherer im Jahr 2012 zurückzuführen sein.
Zu diesem Zeitpunkt wurden die Unisextarife neu auf den Markt gebracht. Sie machten eine umfassende Neukalkulation der Beiträge erforderlich. Offenbar wurde zum damaligen Zeitpunkt sorgfältig gearbeitet, anders sei die zurückhaltende Preispolitik der privaten Krankenversicherer nach Meinung von Morgen und Morgen nicht zu erklären. Letztlich erfolgte die Kalkulation so umsichtig, dass im Augenblick keine gravierende Beitragsanhebung in vielen Tarifen notwendig ist.
Zusammenfassend zeigt sich eine Tendenz zur Reduzierung der Beitragserhöhungen im Neugeschäft privater Krankenvollversicherer. Noch im Betrachtungszeitraum von 2002 bis 2012 hatte Morgen und Morgen im Durchschnitt eine Anhebung der Prämien um etwa 4,6 Prozent jährlich festgestellt.
Keine Unterschiede in den Tarifsegmenten Einsteiger und Premium
Interessant ist, dass Morgen und Morgen keine signifikanten Unterschiede im Einsteigersegment gegenüber dem Premiumsegment ermitteln konnte. Noch vor wenigen Monaten hatten viele Gesellschaften mit günstigen Einsteigertarifen geworben, mussten dann aber mit hohen Beitragssteigerungen an die Öffentlichkeit gehen, weil die Tarife zu offensichtlichen Kampfpreisen kalkuliert wurden.
Dieser Effekt ist offenbar behoben, nur noch wenige Tarife waren mit hohen Beitragsanhebungen negativ aufgefallen. Im Gesamtbild zeigt sich aber eine Summe von vielen kleinen Anpassungen. Tarife für Beamte wurden in der Analyse nicht betrachtet. Im Bestandsgeschäft waren die Anhebungen etwas höher. Angestellte mussten zum Jahresbeginn 2015 im Durchschnitt 2,1 Prozent mehr für ihren PKV-Schutz bezahlen als im Vorjahr.