PKV Beitragserhöhung 2015: Beitragsgarantien

Beitragserhöhungen sind in der privaten Krankenversicherung an der Tagesordnung. In der Regel geben die Versicherer ihre Beitragsanpassungen für die PKV Tarife zum Jahresende bekannt, doch auch unterjährig ist vereinzelt mit Kostensteigerungen zu rechnen.

Folgende Private Krankenversicherungen haben bereits im Januar 2015 eine Beitragserhöhung ihrer PKV Tarife vorgenommen. Im Vergleich zu den Vorjahren sind die Preissteigerungen moderat ausgefallen.

PKV Beitragsanpassung 2015 im Überblick

  • R+V: 4,36 Prozent
  • Bayerische Beamtenkrankenkasse: 2,87 Prozent
  • Allianz: 2,74 Prozent
  • Württembergische: 2,69 Prozent
  • LKH: 2,15 Prozent
  • Gothaer: 1,34 Prozent
  • ARAG: 1,29 Prozent
  • Nürnberger: 0,78 Prozent
  • Barmenia: 0,74 Prozent
  • Süddeutsche Krankenversicherung SDK: 0,63 Prozent

Ursachen und Gründe für Beitragserhöhungen in der privaten Krankenversicherung

PKV Beitragsanpassung 2015

PKV Beitragserhöhung 2015: Tariferhöhungen im Überblick

Ein privater Krankenversicherer ist gezwungen, einen Tarif wirtschaftlich anzubieten. Das bedeutet, die Einnahmen aus Beitragszahlungen müssen die Kosten für ärztliche Behandlungen und für Medikamente mindestens  decken.

Ist ein PKV Tarif schon lange am Markt, besteht die Gefahr, überwiegend ältere Versicherte unter Vertrag zu halten, die überdurchschnittlich hohe Kosten für Behandlungen verursachen. Ein Tarif ist dann auf Dauer nicht mehr wirtschaftlich zu führen, die Ausgaben sind durch die Einnahmen nicht mehr zu decken.

In diesen Fällen können die PKV Beiträge bei Bestands- und Neukunden erhöht werden, um die finanzielle Situation wieder zu verbessern. Manchmal wird ein Tarif von der privaten Krankenversicherung auch für den Verkauf geschlossen, weil er nicht mehr wirtschaftlich anzubieten ist.

Hohe PKV Beitragserhöhungen in 2016 erwartet

Angesichts der aktuell sehr niedrigen Zinsen rechnen viele Branchenkenner im Jahr 2015 und im Jahr 2016 mit gravierenden Beitragsanhebungen in der PKV. Sie dürften vor allem durch die benötigten Altersrückstellungen verursacht werden.

Einen Teil der Beiträge legt der Versicherer nämlich am Kapitalmarkt an, um die Beiträge für ältere Versicherte stabil zu halten oder um mindestens moderate Beitragssteigerungen zu gewährleisten.

  • niedrige Zinsen auf Altersrückstellungen verursachen Probleme für die PKV

Aufgrund der Niedrigzinsphase am Kapitalmarkt erzielen die Altersrückstellungen aber eine niedrige Verzinsung. Damit die Altersrückstellungen ihren Zweck der Beitragsstabilität für ältere Versicherte noch erfüllen können, besteht die Gefahr, einen höheren Anteil der Beiträge zuführen zu müssen.

  • Beitragsstabilität in Gefahr: niedrige Zinsen bedeuten Beitragserhöhungen

Damit würde sich die Berechnung der PKV-Beiträge in Zukunft nachteilig ändern und die Kosten unmittelbar steigen. Ob diese Entwicklung allerdings tatsächlich eintritt, wird sich erst in den kommenden Monaten zeigen.

Wann der PKV Wechsel nach Beitragsanpassung sinnvoll ist

Wenn der Versicherer eine Beitragsanhebung ankündigt, haben die Versicherten mehrere Möglichkeiten, darauf zu reagieren. Der Wechsel des PKV Anbieters ist eine Option. Sie ist aber meist nur sinnvoll für Versicherte, die noch nicht lange privat versichert sind. Siehe dazu auch die Empfehlungen der Stiftung Warentest.

Wer nämlich schon lange in der Privaten Krankenversicherung bei einem Versicherer unter Vertrag ist und diesen vor dem 01. Januar 2009 abgeschlossen hat, darf seine gebildeten Altersrückstellungen bei einem Krankenversicherungswechsel nicht mitnehmen. Bei einem neuen Versicherer müsste man diese Beitragsrückstellungen erst wieder aufbauen. Dadurch verteuert sich der Versicherungsbeitrag erheblich.

Wurde der Vertrag nach dem 01. Januar 2009 unterschrieben, können rund 90 Prozent der Altersrückstellungen auf den neuen Versicherer übertragen werden. Dennoch sind etwa zehn Prozent der gebildeten Rückstellungen für den Versicherten verloren. Deshalb ist der Wechsel des Versicherers eine Option, die gut überlegt sein will.

Beitragsoptimierung durch Tarifwechsel innerhalb der PKV

Weitaus sinnvoller ist ein Tarifwechsel innerhalb des bisherigen PKV Versicherer. In diesem Fall bleiben die Altersrückstellungen voll erhalten. Das Recht auf einen Tarifwechsel gilt für Tarife mit gleicher Leistung.

Bietet der Versicherer einen Tarif mit höheren Leistungen an, kann er dafür eine Gesundheitsprüfung verlangen. Auch ein Risikozuschlag kann erhoben werden. Lehnt der Versicherte dies ab, darf der Versicherer einen Leistungsausschluss fordern. In diesem Fall gelten nur die Leistungen, die auch im alten Tarif abgedeckt waren.

Selbstbeteiligung im PKV Tarif als Kostenbremse

Die Erhöhung der Selbstbeteiligung im PKV Tarif kann ein Weg sein, die Beiträge zu reduzieren. Das bedeutet aber, dass der Versicherte einen höheren Kostenanteil pro Jahr aus eigener Tasche zu zahlen hat. Ob die Anhebung des Selbstbehalts sinnvoll ist, muss immer im Einzelfall geprüft werden.

Ähnlich riskant ist es, auf Leistungen zu verzichten. So kann man auf die Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer im Krankenhaus verzichten und nur noch die Unterbringung im Mehrbettzimmer akzeptieren.

Beitragsstabilität und Beitragsentwicklung Qualitätskriterium in der PKV

Angesichts der regelmäßig steigenden PKV-Beiträge gewinnt das Kriterium der Beitragsstabilität immer mehr an Bedeutung. Unabhängige Analysehäuser wie die Assekurata oder Morgen und Morgen führen deshalb in regelmäßigen Abständen Beurteilungen der Beitragsstabilität durch.

Insbesondere die Assekurata hat die Beitragsentwicklung als relevantes Kriterium in ihr Ratingverfahren aufgenommen. Eine PKV, die für stabile Beiträge wiederholt ein sehr gutes oder gar hervorragendes Rating erhält, hat damit ein interessantes Verkaufsargument an der Hand, das in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen wird.

  • stabile Beiträge im Alter sind eine Herausforderung für die privaten Krankenversicherungen

Eine solche Gesellschaft wird sich regelmäßig durch eine sehr stabile wirtschaftliche Lage auszeichnen, die von mehreren unabhängigen Analysten im Krankenversicherung Test bestätigt wird. Auch Verbraucherschützer wie Stiftung Warentest oder Ökotest weisen in ihren Testberichten immer wieder darauf hin, wie wichtig die Beitragsstabilität und stabile PKV Beiträge im Alter sind.

PKV Beitragsgarantien 2015: stabile PKV Beiträge der Anbieter

Für das Jahr 2015 hat bisher nur die DKV erste Beitragsanhebungen zum 01. April 2015 angekündigt. Da einige Versicherer ihre Prämien erst zum Jahresbeginn 2015 angehoben haben, ist diese Zurückhaltung verständlich.

Garantiert stabile Beiträge bei der ARAG Krankenversicherung in 2015

Die ARAG Krankenversicherung hat für die Tarife 220 und 240 für Erwachsene und Kinder und Jugendliche eine Beitragsgarantie bis zum Jahresende 2015 ausgesprochen. Der PKV Tarif 230 soll für Kinder und Jugendliche stabil bleiben, der 520, 528 und 529 für Erwachsene. Die Tarife der Komfortreihe bleiben für Kinder und Jugendliche bei allen Selbstbeteiligungen stabil.

Die Allianz Krankenversicherung gibt für die Tarife AktiMed Best 90, AktiMed Best S und AktiMed Plus 100 Entwarnung und garantiert, keine Beitragserhöhungen bis zum Jahresende 2015 durchzuführen.

Die Deutscher Ring Krankenversicherung hält die Tarife Esprit, Esprit M und Esprit MX bis zum 31. Dezember 2015 stabil.

Auch die HanseMerkur Krankenversicherung sprach Beitragsgarantien für die Tarife AZP, PS3, KVS1, KVS3, KVT1, PSV, SBE und für ihre Beihilfetarife bis zum Jahresende 2015 aus.

Die Signal Krankenversicherung sagt zu, alle Unisextarife in der PKV-Vollversicherung bis zum Jahresende 2015 konstant zu halten.

Beim Münchener Verein bleibt der Bonus Care Alpha bis Dezember 2015 stabil. Auch hier gibt es keine PKV Beitragsanpassung 2015

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