Private Krankenversicherung 2017 steuerlich absetzbar
Dank des Bürgerentlastungsgesetzes können die Kosten der Krankenversicherung in der Steuererklärung 2017 geltend gemacht werden.
Ebenso wie die Beiträge zur gesetzlichen Krankenkassen (GKV) ist auch die private Krankenversicherung (PKV) steuerlich absetzbar. Im Rahmen der Vorsorgeaufwendungen können die Beiträge zur privaten Krankenvollversicherung als Sonderausgaben in der persönlichen Steuererklärung angegeben und steuermindernd geltend gemacht werden.
In welcher maximalen Höhe ist die gesetzliche und private Krankenversicherung 2017 / 2016 für Arbeitnehmer und Selbständige steuerlich absetzbar? Welche Leistungen des PKV Basistarif bzw. Standardtarif entsprechen den Regelleistungen der GKV und können somit in der persönlichen Einkommenssteuererklärung angegeben werden?
In welcher Höhe kann der Beitrag zur privaten Krankenversicherung 2017 von der Steuer abgesetzt werden?
Die Private Krankenversicherung kann als Vollversicherung (als Alternative zur gesetzlichen Krankenkasse), oder auch als Zusatzversicherung abgeschlossen werden. Bekanntestes Beispiel hierfür ist die Zahnzusatzversicherung. Unter die private Krankenvollversicherung fallen derzeit in Deutschland rund 9 Millionen Menschen.
Dazu gehören:
- alle Beamte, die Anspruch auf Beihilfe haben, wie zum Beispiel Lehrer
- Freiberufler und andere Selbstständige
- sowie angestellte Arbeitnehmer, die mit ihrem monatlichen Bruttoeinkommen Mindesteinkommensgrenze überschreiten, diese liegt ab 2017 bei 57.600 Euro im Jahr bzw. 4.800 Euro im Monat
- Personen ohne eigenes Einkommen, wie zum Beispiel eine Hausfrau
Angestellte und Arbeitnehmer erhalten von ihrem Arbeitgeber einen Krankenversicherung Zuschuss für ihre gesetzliche oder private Krankenversicherung. Selbständige und Freiberufler müssen die gesamten Kosten ihrer PKV oder GKV alleine tragen. Deshalb ist der Steuerfreibetrag für Selbständige deutlich höher wie für Angestellte.
Private Krankenversicherung in der Steuererklärung 2017 2016
Seit nunmehr 5 Jahren (erstmalig Januar 2010), sind die Beiträge zur PKV in größerem Umfang von der Steuer absetzbar. Grundlage hierfür ist das sogenannte Bürgerentlastungsgesetz, welches zu diesem Zeitpunkt eingeführt wurde.
Wer nur für einen Teil seiner Sozialversicherungsbeiträge aufkommen muss (Arbeitgeberanteil als Zuschuss / Arbeitnehmeranteil), darf bis zu 1.900 Euro an Vorsorgeaufwendungen ansetzen. Bei allen, die allein für die Beiträge aufkommen müssen, erhöht sich dieser Betrag für Sonderausgaben auf 2.800 Euro.
- 1.900 Euro pro Jahr für Angestellte Arbeitnehmer, die den Arbeitgeberzuschuss erhalten
- 2.800 Euro im Jahr für Selbständige und Freiberufler
- Bei Verheirateten Eheleuten verdoppelt sich dieser Betrag
PKV Beitrag in Steuererklärung 2017 unter Sonderausgaben eintragen
Um die Beiträge absetzen zu können, benötigt der Versicherte eine Bescheinigung des Versicherers nach § 10 Abs. 1 Nr. 3 EStG. Dann werden unter „Vorsorgeaufwendungen“ die Beiträge zur privaten Krankenversicherung eingetragen; ebenso wie für die private Haftpflichtversicherung und andere steuerlich ansetzbare Versicherungen als Altersvorsorgeaufwendungen wie z.B. die private Altersvorsorge oder die Berufsunfähigkeitsversicherung.
- Tipp nicht vergessen: auch die Beiträge für die private Krankenversicherung von Kind und Ehepartner in der Steuererklärung 2017 können steuerlich geltend gemacht werden
Steuermindernde Leistungen im Basistarif 2017
Die privaten Krankenversicherer bieten einen PKV Basistarif an. Dieser entspricht in seinen Leistungen in etwa der gesetzlichen Krankenversicherung. Dieser Beitragsbestandteil für die Leistungen gemäß des gesetzlichen Leistungskataloges wird steuerlich berücksichtigt.
Um die Summe des Beitrags zum PKV Basistarif wird das zu versteuernde Einkommen reduziert, es fallen entsprechend weniger Steuerabgaben an. Wer möchte, kann auch seine Steuer-ID bei der Krankenkasse hinterlegen – dann werden die Angaben unmittelbar an das Finanzamt übertragen und die steuerliche Vergünstigung automatisch erfasst.
Steuerliche Behandlung von PKV Beiträgen der Kinder mit und ohne eigenes Einkommen in 2017
Eine Besonderheit tritt aber ein, wenn das Kind Azubi ist oder eigenes Einkommen auf während des Studiums erzielt:
- dann berücksichtigt der Arbeitgeber eine Vorsorgepauschale und behält weniger von der Lohnsteuer ein. Somit werden die Eltern doppelt steuerlich begünstigt
Deshalb sollten die Kinder, die im Jahr 2016 mehr als 10.700 Euro verdient haben, eine eigene Steuererklärung in 2017 abgeben. Dann werden dort die Beiträge zur PKV steuermindernd berücksichtigt.
Dennoch kann es sinnvoll sein, dass die Eltern die Sonderausgaben in ihrer eigenen Steuererklärung angeben. Zum Beispiel wenn das Kind weniger verdient, als der Freibetrag 2015 / 2016 ausmacht. Dann fällt der Jugendliche mit Abzug von Werbungskosten etc. unter den zu versteuernden Verdienst von 8.004 Euro im Jahr und bleibt somit von der Einkommenssteuer befreit.
Tipp: Steuern sparen bei Vorauszahlung der PKV Beiträge
Wenn möglich, sollte der Versicherte seine Krankenversicherungsbeiträge für zwei Jahre im Voraus zahlen. Bei Selbstständigen zum Beispiel senkt dies die zu versteuernden Einnahmen.
- Übrigens: gab es von der PKV eine Beitragsrückerstattung, muss diese ebenfalls in der Steuererklärung angegeben werden. Sie wird dann mit den Vergünstigungen verrechnet.
- Die Kosten für die Selbstbeteiligung in der privaten Krankenversicherung kann nicht steuerlich geltend gemacht werden. Auch der dadurch reduzierte PKV Beitrag reduziert die steuerlich absetzbare Summe
Problematisch: die Beitragsbemessungsgrenzen haben sich aktuell erhöht. Das bedeutet, dass zum Beispiel jemand mit einem Monatsverdienst von 4.050 Euro brutto im Monat in der gesetzlichen Krankenkasse rund 335 Euro zahlt.
Das sind im Jahr knapp 4.000 Euro, also weit mehr, als er wegen der Beschränkung auf 1.900 bei Arbeitnehmern oder 2.800 Euro bei Selbständigen in der Steuererklärung 2017 absetzen kann.