GKV PKV Vergleich 2015: Kosten & Leistungen

Das duale Krankenversicherungssystem in Deutschland macht die Wahl der Krankenversicherung nicht einfacher. Ob die PKV oder GKV die beste Wahl ist, hängt nicht zuletzt vom Berufsstand und von der familiären Situation bzw. den Einkommensverhältnissen ab.

Der PKV GKV Vergleich 2015 stellt die Vorteile und Nachteile der beiden Systeme gegenüber und zeigt, welche die beste private Krankenversicherung oder gesetzliche Krankenkasse für Beamte, Angestellte oder Selbstständige sein kann. Zudem werden die Empfehlungen und Bewertungen der Stiftung Warentest aus dem Krankenversicherung Test erwähnt.

Gesetzliche private Krankenversicherung Kosten 2015: KV Preisvergleich

Im Vergleich zur PKV erheben die gesetzlichen Krankenkassen einen einheitlichen Beitragssatz in 2015 von 14,6 Prozent des Bruttoeinkommens. Hinzu kommt ein je nach GKV unterschiedlich hoher Zusatzbeitrag dazu. Der Höchstbeitrag in der gesetzlichen Krankenkasse wird durch die Beitragsbemessungsgrenze definiert.

Vergleich Krankenversicherungsbeitrag gesetzlich privat 2015

So wird das Einkommen über 4.125 Euro pro Monat nicht für die Beitragsberechnung herangezogen. Der Krankenversicherungsbeitrag von sozialversicherungspflichtig Angestellten wird zur Hälfte vom Arbeitgeber und zur Hälfte vom versicherten selbst getragen. Selbstständige und Freiberufler erhalten keinen Arbeitgeberzuschuss und müssen die Kosten ihrer Krankenversicherung alleine tragen.

Die private Krankenversicherung berechnet ihre Beiträge individuell und unabhängig vom Einkommen der Versicherten. Die Kosten der PKV richten sich nach dem Alter, dem Gesundheitszustand und den gewählten Leistungen des Versicherungsnehmers. Somit tragen junge und gesunde versicherte deutlich geringere Kosten in der privaten Krankenversicherung.

Ehegatte und Kinder in der PKV oder GKV?

Krankenversicherung für Familie

PKV Vergleich GKV bei Ehegatte und Kinder

Verheiratete Versicherte mit Kindern können ihre Familienangehörigen in der Familienversicherung der gesetzlichen Krankenkasse kostenlos mitversichern. Die Private Krankenversicherung bietet diese Variante nicht an. Hier müssen Ehegatte und Kinder separat und kostenpflichtig versichert werden.

Dagegen erhalte auch Ehepartner und Kinder von beamten eine Beihilfe vom Dienstherren. Somit kann die Familie von Beamten kostengünstig in der PKV über eine sogenannte Restkostenversicherung bzw. über einen Beihilfeergänzungstarif für Beamte versichert werden. Die gesetzliche Krankenkasse ist für beamte nicht sinnvoll, da hier die Beihilfe nicht angesetzt werden kann.

Leistungen der GKV und PKV im Vergleich

Die gesetzliche Krankenkasse bietet im Vergleich zur PKV gesetzlich definierte Leistungen (Regelleistungen) gemäß der Grundversorgung. Die Private Krankenversicherung bietet umfangreiche Leistungen an, die sich Versicherungsnehmer nach Bedarf zusammenstellen können.

Ferner können die PKV Kosten durch Vereinbarung einer Selbstbeteiligung in gewünschter Höhe reduziert werden. Der Selbstbehalt kann 300 bis 1500 Euro pro Jahr betragen. Werden in einem Jahr keinerlei Leistungen der PKV in Anspruch genommen, bieten einige Versicherer eine Beitragsrückerstattung an.

Die Leistungen in der PKV können auch gesetzlich Versicherte genießen, wenn sie eine private Krankenzusatzversicherung abschließen. Folgende Leistungen können zusätzlich versichert werden:

  • Krankentagegeldversicherung besonders für Selbständige wichtig
  • Kostenerstattung für alternative Heilmethoden (Naturheilverfahren) wie Osteopathie, Akupunktur und Homöopathie etc.
  • Zahnversicherung: hohe Kostenerstattungen für Zahnersatz, Zahnprophylaxe (professionelle Zahnreinigung)
  • Brillenversicherung für höhere Kostenerstattungen für Sehhilfen
  • Zusatzversicherung stationär: Ein-Bett-Zimmer und Chefarzt-Behandlung
  • Zusatzversicherung ambulant: höhere Kostenerstattungen für Heil- und Hilfsmittel sowie Erstattung der Kosten über der gesetzlichen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ GOZ)

Wechsel von der GKV zur PKV 2015

PKV Vergleich GKV

Krankenversicherung Vergleich privat gesetzlich

Steht die Frage nach einem Wechsel von der GKV in die PKV aufgrund der finanziellen Situation des Versicherten im Raum, ist der Gesundheitszustand des Versicherten genau zu analysieren. Grundsätzlich ist dieser Aspekt nicht nur für Arbeitnehmer wichtig, bei denen ein Wechsel in die PKV ansteht.

Auch Beamte oder Selbständige sollten genau prüfen, welches Versicherungssystem für sie am besten geeignet ist. Für Arbeitnehmer kann als Anhaltspunkt gelten, dass junge Versicherte ohne Vorerkrankungen und ohne Familie privat recht günstig zu versichern sind. Liegen keine Vorerkrankungen oder Risikofaktoren vor, macht der Versicherer keinen Risikozuschlag geltend.

Ein maximales Höchstalter für die Aufnahme in die private Krankenversicherung ist vom Gesetzgeber nicht einheitlich vorgeschrieben. Die privaten Versicherer sind hier recht frei in ihrer Entscheidung und schreiben das Alter in ihren Versicherungsbedingungen fest. Als Richtlinie gilt, dass der Wechsel in die PKV bis zu einem Alter von 55 Jahren oder sogar von 65 Jahren noch möglich ist.

Alleinstehende Versicherte erhalten günstige Prämien

Ist der Versicherte alleinstehend, benötigt er keine kostenfreie Familienversicherung für Kinder oder für einen Ehepartner ohne eigenes Einkommen. Wenn ein Angestellter / Arbeitnehmer also ein Einkommen oberhalb der Versicherungspflichtgrenze bezieht und eine Familiengründung mit Kindern nicht geplant ist, kann eine PKV die richtige und kostengünstige Wahl sein.

Kostenlose Familienversicherung in der GKV

Ist der Versicherungsnehmer verheiratet und bezieht ein Ehepartner kein eigenes Einkommen, dürfte die gesetzliche Krankenversicherung die sinnvollere Alternative sein. Der Versicherungsnehmer zahlt in diesem Fall seinen monatlichen Versicherungsbeitrag und kann den Ehepartner ohne Einkommen im Rahmen der Familienversicherung der GKV kostenfrei mitversichern. Auch Kinder ohne Einkommen werden in der gesetzlichen Familienversicherung ohne Beitragszahlung mitversichert.

Separate Berechnung der Beiträge in der PKV

In der PKV gibt es dagegen keine kostenlose Mitversicherung für Angehörige ohne eigenes Einkommen, vielmehr ist für jedes Familienmitglied ein eigener Beitrag zu zahlen. Ist der Ehepartner dagegen ebenfalls berufstätig, ist er wiederum wie der Versicherungsnehmer in der GKV pflichtversichert oder er darf aufgrund seines Einkommens in die private Krankenversicherung wechseln. Kinder sind bei dieser Konstellation bei dem Ehepartner mit dem höheren Einkommen zu versichern.

Krankenversicherung berechnen: GKV PKV Kosten 2015

Ein 45 Jahre alter Mann in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis mit einem Monatseinkommen von 4.600 Euro müsste einen GKV-Beitrag von insgesamt 602,25 Euro bezahlen. Der Arbeitgeber trägt davon 301,13 Euro.

Eine private Krankenversicherung in einem Premiumtarif mit Unterbringung im Einbettzimmer, Chefarztbehandlung , 80-prozentiger Kostenerstattung für Zahnersatz und Kieferorthopädie und 300 Euro Selbstbeteiligung im Jahr kostet rund 550 Euro, der Arbeitgeber zahlt davon 275 Euro.

  • Sind ein Ehepartner und ein Kind ohne Einkommen zu versichern, betragen die gesamten Kosten für den Versicherungsschutz der Familie in der GKV aufgrund der geltenden Familienversicherung 602,25 Euro.
  • Ist der Versicherte privat versichert und beziehen Ehepartner und Kind kein Einkommen, ist für beide Personen ein eigener Versicherungsbeitrag zu zahlen. Die Gesamtkosten belaufen sich dann auf 550 Euro zuzüglich der Versicherungsprämien für den Ehepartner und das Kind.

Selbst wenn die Wahl des privat Versicherten auf einen PKV-Familientarif fällt, wird der Versicherungsschutz für die gesamte Familie erheblich teurer sein als in der gesetzlichen Krankenkasse. Ist der Ehepartner mit einem eigenen Einkommen von 4.500 Euro gesetzlich pflichtversichert, liegt sein monatlicher Versicherungsbeitrag wiederum bei 602,25 Euro. Ein Kind müsste in dieser Konstellation von dem PKV-Versicherten versichert werden, da dieser das höhere Einkommen bezieht.

Für die gesamte Familie entstehen somit Kosten für den Versicherungsschutz in Höhe von 1.152,25 Euro zuzüglich der Versicherungsprämie für das Kind. Dieser Vergleich macht deutlich, dass eine PKV vor allem für Alleinstehende ohne Kinder eine kostengünstige Alternative ist.

KV für Beamte: Beihilfeberechtigte müssen genau kalkulieren

Welches Krankenversicherungssystem für Beamte sinnvoller ist, muss im Einzelfall detailliert berechnet werden. Beamte erhalten in Abhängigkeit von ihrem Familienstand und der Anzahl der Kinder eine Beihilfe ihres Dienstherren. Diese Beihilfe macht zwischen 50 Prozent und 70 Prozent der Krankheitskosten aus. Ehepartner, Kinder und Pensionäre erhalten je nach Bundesland zwischen 50 Prozent und 85 Prozent.

Für den verbleibenden Rest der Kosten muss eine zusätzliche Krankenversicherung abgeschlossen werden. Zu beachten ist, dass für den Ehepartner regional unterschiedliche Verdienstgrenzen zur Anwendung kommen. Der Ehepartner erhält nur dann eine Beihilfe, wenn sein Einkommen unterhalb dieser Verdienstgrenze liegt.

Kosten für Beamte in der gesetzlichen Krankenkasse 2015

Der Beamte hat ein Wahlrecht zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung. Entscheidet er sich für die gesetzliche Krankenkasse, wird sein Beitrag aus seinen monatlichen Bezügen und dem gesetzlich festgelegten Beitragssatz sowie einem möglichen Zusatzbeitrag ermittelt.

Verdient ein Beamter also 4.000 Euro im Monat, hat er für die gesetzliche Krankenkasse bei einem Beitragssatz von 14,6 Prozent eine Prämie von 584 Euro zu zahlen. Dafür sind der Ehepartner und Kinder ohne Einkommen kostenfrei mitversichert.

Kosten für Beamte in der privaten Krankenversicherung 2015

Ein Beihilfetarif in der privaten Krankenversicherung für Beamte mit Unterbringung im Einbettzimmer und mit 90-prozentiger Erstattung für Zahnersatz könnte rund 280 Euro für den Versicherten kosten. Hinzu kommen die Kosten für die Versicherung des Ehepartners und des Kindes. Diese Zahlen zeigen, dass bei Beamten mit Familie genau zu prüfen ist, welches Versicherungssystem die kostengünstigere Variante ist.

PKV oder GKV für Selbständige im Vergleich

Bei Freiberuflern und Gewerbetreibenden berechnet sich der GKV-Beitrag nach den tatsächlich erzielten Einkünften. Bei diesen Einkünften werden nicht nur die Einkommen aus der selbständigen Tätigkeit berücksichtigt, sondern auch weitere Einkünfte, die beispielsweise aus einer Vermietung und Verpachtung entstehen.

Es gilt allerdings eine Beitragsbemessungsgrenze von 4.125 Euro, somit beträgt der maximale Beitrag pro Monat bei einem Beitragssatz von 14,6 Prozent 602,25 Euro. Dieser Beitragssatz schließt einen Anspruch auf Zahlung eines Krankengeldes ab dem 43. Tag der Krankschreibung für den Selbständigen ein. Wer auf diesen Anspruch verzichten will, erhält einen Beitragssatz von lediglich 14 Prozent. Die Mindestbemessungsgrundlage pro Monat beträgt 2.126,25 Euro, der Beitrag liegt in diesem Fall bei 310,43 Euro.

  • Selbständige müssen in Abhängigkeit von ihren gesamten erzielten Einkünften also mit einem GKV-Beitrag zwischen 310,43 Euro und 602,25 Euro im Monat rechnen.

Ein PKV-Tarif mit einer angemessenen Selbstbeteiligung, mit den üblichen Regelleistungen im stationären und im zahnmedizinischen Bereich ist für einen gesunden Versicherten im Alter von 30 Jahren schon für etwa 250 Euro erhältlich.

Ein hochwertiger PKV Tarif mit Unterbringung im Einbettzimmer und mit einer Kostenerstattung von 80 Prozent für Zahnersatz und Kieferorthopädie schlägt für einen 45 Jahre alten Mann mit etwa 550 Euro zu Buche.

Vor diesem Hintergrund müssen Freiberufler und Gewerbetreibende wiederum in Abhängigkeit von ihrer familiären Situation prüfen, ob die private Krankenversicherung die sinnvollere Alternative zur gesetzlichen Krankenkasse ist.

Test Private Krankenversicherung 2015

Wer sich für eine Private Krankenversicherung entscheidet, sollte die Tarife genau prüfen und vergleichen. Dabei kann der Private Krankenversicherung Test 2015 helfen, die besten Tarife im PKV Vergleich der Stiftung Warentest zu ermitteln.

Weitere Artikel aus dieser Kategorie