Private Krankenversicherung Elternzeit Elterngeld

Während in der gesetzlichen Krankenkasse die Elternzeit grundsätzlich eine für alle pflichtversicherten Mitglieder beitragsfreie Zeit darstellt ist die Elternzeit in der privaten Krankenversicherung (PKV) und der freiwilligen gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) nicht beitragsfrei.

Lediglich einige wenige PKV Anbieter gewähren eine Beitragsbefreiung während der Elternzeit, bei Nachweis des Bezugs von Elterngeld (Basiselterngeld oder ElterngeldPlus). Im Vergleich zur Elternzeit und zum Elterngeld bezeichnet der Mutterschutz und das Muttergeld einen anderen Sachverhalt.

Informationen zum PKV Beitrag während der Elternzeit im Überblick:

  • Ab wann und bis wann Elternzeit und wie viel Elterngeld?
  • Beitragsbefreiung während Elternzeit in PKV und GKV
  • AXA Tarif Vital-U
  • Inter Tarif QualiMed
  • Barmenia Tarife einsA expert, prima und primex
  • Universa Tarif Privat/S
  • Württembergische Tarif KU
  • Münchener Verein Tarif ROYAL
  • HanseMerkur Tarife ProFit KV Zusatztarif VKE
  • HALLESCHE Krankenversicherung Wechsel in günstigeren PKV Tarif während Elternzeit

Elternzeit und Elterngeld: Basiselterngeld und ElterngeldPlus

PKV Beitrag Elternzeit

Beitragsbefreiung Private Krankenversicherung während Elternzeit Elterngeld

Die Elternzeit gilt für beide Elternteile vom Zeitpunkt der Geburt an bis zur Vollendung des dritten Lebensjahres des Kindes. Jede/r Arbeitnehmer/Arbeitnehmerin hat auf die Elternzeit einen gesetzlichen Rechtsanspruch.

Für diese Zeit gewährt der Staat Elterngeld (Rechtsgrundlage ist hier das Gesetz zum Elterngeld und zur Elternzeit, kurz BEEG). Neben dem bisherigen Basiselterngeld kann seit dem 01.01.2015 auch das ElterngeldPlus gewählt werden.

  • Das Elterngeld ist durch Inanspruchnahme zweier Partnermonate maximal auf 14 Monate begrenzt. Eltern ohne Einkommen und arbeitslose Eltern erhalten für bis zu 14 Monate hierbei maximal 300 Euro monatlich

Während das frühere Erziehungsgeld unabhängig vom Gehalt gezahlt wurde, errechnet sich das Elterngeld nach dem durchschnittlichen Einkommen des Antragstellers beziehungsweise der Antragstellerin. Dies hat auch Auswirkungen auf Privat-Krankenversicherte.

Beiträge zur privaten Krankenversicherung während Elternzeit

Denn anders als bei der gesetzlichen Krankenversicherung sind die Beiträge zur privaten Krankenversicherung nicht von dem monatlich erzielten Einkommen und dem Status des Versicherten (also beispielsweise beitragsfrei familienversichert) abhängig.

Stattdessen zählen zur Bemessungsgrundlage der Beitragshöhe in der privaten Krankenversicherung das Alter und der bei Abschluss vorliegende Gesundheitszustand sowie die jeweils gewählten Leistungen im PKV Tarif.

Insbesondere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der privaten Krankenversicherung können deshalb in finanzielle Schwierigkeiten geraten, wenn diese die gesetzlich verankerte Elternzeit in Anspruch nehmen wollen. Deshalb gilt es, bereits bei Vertragsabschluss darauf zu achten, einen PKV-Versicherer auszuwählen, der explizit für die Zeit der Inanspruchnahme der Elternzeit Beitragsfreiheit gewährt.

  • Kostenlose Private Krankenversicherung während der Elternzeit je nach Tarif möglich

In erster Linie neue Tarife, die nach der Umstellung auf die Unisex-Tarife der privaten Krankenversicherung (PKV) abgeschlossen wurden, beinhalten Regelungen zur Beitragsfreiheit während der Elternzeit nur bei bestimmten Versicherungsunternehmen.

Welche Tarife bei welchen Gesellschaften bieten aber letztlich eine Beitragsfreiheit bei Inanspruchnahme der Elternzeit und welche Fallstricke weisen diese auf?

Video-Beitrag zu Problemen von Arbeitnehmern in der Elternzeit

Axa Krankenversicherung Tarif Vital-U

Der Tarif Vital-U der Axa Krankenversicherung gewährt in den ersten sechs Monaten während des Bezugs von Elterngeld beitragsfreien Versicherungsschutz. Hierbei gilt es zu beachten, dass die Beitragsbefreiung nur für die jeweils versicherte Person gilt, die das Elterngeld bezieht. Zudem darf die versicherte Person nicht in einer Berufsausbildung stehen.

Bei Antritt der Elternzeit muss der AXA Krankenversicherung der Elterngeldbezug nachgewiesen werden. Hierfür setzt das Versicherungsunternehmen eine Frist von drei Monaten nach Bezug der staatlichen Leistung an.

Zudem schließt das Versicherungsunternehmen eine Beitragsfreiheit für den Fall aus, dass bereits während der Beantragung des Tarifs Vital-U die Schwangerschaft festgestellt wurde beziehungsweise die Entbindung stattgefunden hat.

  • maximal sechs Monate Beitragsfreiheit bei Elternzeit im AXA PKV Tarif Vital-U

Außerdem gilt die Beitragsfreiheit nur für den jeweiligen Tarifbestandteil des eigentlichen Tarifs Vital-U, nicht jedoch für die einzelnen Versicherungsbausteine wie beispielsweise den Krankengeldbezug oder den gesetzlichen Zuschlag beziehungsweise die Pflegeversicherung. Der Zeitraum der möglichen Beitragsfreiheit liegt hier bei sechs Monaten.

INTER Krankenversicherung Tarif QualiMed

Die INTER Krankenversicherung mit den QualiMed-Tarifen bietet ebenfalls für einen maximalen Zeitraum von sechs Monaten Beitragsfreiheit bei Inanspruchnahme der Elternzeit. Die Beitragsbefreiung erfolgt hier jedoch in einer Leistungsauszahlung des Versicherungsunternehmens in Höhe von einem Monatsbeitrag für jeden Anspruchsmonat, für den das Elterngeld bezogen wurde, maximal für den Zeitraum von sechs Monaten.

  • Beitragsfreie PKV der Inter im Tarif QualiMed bis zu sechs Monaten

Um die Beitragsfreiheit in Anspruch nehmen zu können, muss der INTER der Bescheid über den Bezug von Elterngeld vorgelegt werden. Wenn der Elterngeldbezug bereits beendet ist (bei einem ununterbrochenen Bezug der Leistung von mehr als sechs Monaten) besteht Anspruch auf Beitragsfreiheit nach Ablauf von sechs Monaten nach Erhalt des Elterngeldbezugs.

Als weitere Voraussetzung für die Beitragsbefreiung in den Tarifen INTER QualiMed der Inter Krankenversicherung muss die versicherte Person seit mindestens zwölf Monaten in dem Tarif versichert gewesen sein. Außerdem darf seit dem Beginn des Eintritts der Elternzeit bis hin zur Beantragung der Beitragsfreiheit kein Beitragsrückstand vorliegen.

  • Voraussetzung für Beitragsfreiheit: Seit mindestens 12 Monaten im Tarif versichert und keine aufgelaufenen Beitragsrückstände

Desweiteren muss der Anspruch spätestens zwei Monate nach dem Ende des Bezugs von Elterngeld (bezogen auf den ununterbrochenen Bezug der Leistung von mehr als sechs Monaten), spätestens aber zwei Monate nach dem Ablauf der ersten sechs Monate des Elterngeldbezuges bei der INTER Krankenversicherung geltend gemacht werden.

Anders als bei dem Tarif der AXA übernimmt die INTER aber auch die Beiträge für den Risikozuschlag und den gesetzlichen Zuschlag.

Barmenia Krankenversicherung Tarif einsA expert, prima primex easyflex Comfort

Die Barmenia Krankenversicherung mit den einzelnen Tarifen der Tarifserie einsA gewährt ebenfalls eine Beitragsfreiheit von sechs Monaten. Betroffen sind hierbei die PKV Tarife einsA expert, prima und primex sowie weitere Tarife der Tarifserie einsA.

Als Voraussetzungen für die Beitragsfreiheit gilt, dass die versicherte Person mindestens acht Monate in dem Tarif versichert ist und zudem der Elterngeldbescheid als Kopie dem Versicherungsunternehmen vorgelegt wird. Die Barmenia PKV gewährt die Beitragsfreiheit nicht nur für den Tarif selbst, sondern auch für den möglicherweise zu zahlenden Risikozuschlag.

Beim Tarif easyflex Comfort der Barmenia ist die mögliche Beitragsbefreiung ebenfalls auf einen Zeitraum von sechs Monaten begrenzt. Als Voraussetzung gilt neben dem nachgewiesenen Elterngeldbezug zudem eine Mindestversicherungspflicht vor dem Bezug von acht Monaten in dem Tarif easyflex Comfort.

  • Die Beitragsbefreiung bei Elternzeit bezieht sich nicht nur auf den PKV Tarif der Barmenia selbst, sondern auch auf den zu entrichtenden gesetzlichen Zuschlag sowie den gegebenenfalls vom Versicherten zu zahlenden Risikozuschlag

Universa Krankenversicherung Tarif Privat/S

Bei der Universa Krankenversicherung im TarifPrivat/S gilt als Anspruchsbegründung die Nichtausübung einer Erwerbstätigkeit. Der Tarif Privat/S wird dann für maximal sechs Monate beitragsfrei gestellt.

Auch der in dem PKV Tarif versicherte Vater kann die Beitragsfreiheit während der Elternzeit erlangen, wenn er anstatt der Mutter für den Zeitraum von mindestens sechs Monaten nach der Geburt des Kindes keinerlei berufliche Tätigkeit ausübt. Beim Ausüben einer Teilzeittätigkeit entfällt hingegen der Anspruch auf Beitragsfreiheit.

  • Universa Krankenversicherung bietet keine Beitragsfreiheit bei Teilzeit während der Elternzeit

Anders als bei den anderen Tarifen muss jedoch nicht zwangsläufig Elterngeld bezogen werden. Dieser Tarif empfiehlt sich daher insbesondere für Versicherte, die aufgrund ihres hohen Einkommens nicht berechtigt sind, Elterngeld zu beziehen und dennoch nach der Geburt eines Kindes für den Zeitraum von sechs Monaten Beitragsfreiheit in Anspruch nehmen möchten.

  • Universa PKV mit Beitragsbefreiung auch ohne Bezug von Elterngeld

Württembergische schließt Beitragsbefreiung für Risikozuschläge und gesetzlichen Zuschlag aus

Beim Tarif KU der Württembergischen Krankenversicherung besteht ebenfalls während der ersten sechs Monate des Bezugs von Elterngeld Beitragsfreiheit für die jeweils versicherte Person, die das Elterngeld bezieht. Dem Versicherungsunternehmen ist innerhalb von zwei Monaten nach Beginn des Bezuges des Elterngeldes der Leistungsbezug nachzuweisen.

Wenn zum Zeitpunkt des Antrags für den Tarifs KU der Württembergische Krankenversicherung bereits die Schwangerschaft ärztlich festgestellt wurde beziehungsweise die Entbindung stattgefunden hat, ist Beitragsbefreiung ausgeschlossen. Die Beitragsfreiheit gilt zudem nur für den eigentlichen PKV Tarif, etwaige Risikozuschläge oder der gesetzliche Zuschlag sind hiervon ausgenommen.

Münchener Verein PKV Tarif ROYAL

Beim Tarif ROYAL des Münchner Verein Krankenversicherung gilt ebenfalls eine maximale Beitragsbefreiung von sechs Monaten. Die Beitragsfreiheit gilt hierbei auch für den nachgewiesen Bezugszeitraum des beim selben Versicherer nachversicherten Kindes.

Ähnlich wie bei den anderen Tarifen ist eine Beitragsbefreiung ausgeschlossen, wenn die Schwangerschaft oder die Entbindung bereits vor Beantragung des Versicherungsschutzes im PKV Tarif ROYAL des Münchener Verein stattgefunden hat.

HanseMerkur knüpft Beitragserlass in den Tarifen ProFit und KV an Zusatztarif VKE

Die HanseMerkur Krankenversicherung gewährt Beitragsfreiheit in den Tarifen ProFit und KV dann, wenn gleichzeitig ein Zusatztarif VKE abgeschlossen wurde.

In diesem Fall besteht Beitragsfreiheit für einen Zeitraum von maximal zwölf Monaten, sofern das zu versteuernde Familienbruttoeinkommen im Jahr vor der Geburt des Kindes bei verheirateten Paaren beziehungsweise eheähnlichen Lebensgemeinschaften oder eingetragene Lebenspartnerschaften 40.000 Euro im Jahr nicht übersteigt.

  • Beitragsfreiheit im HanseMerkur Tarif VKE bis zu zwölf Monate

Für Personen, die die Kriterien einer eheähnlichen Gemeinschaft beziehungsweise eingetragenen Lebenspartnerschaft nicht erfüllen, liegt die maximale Höhe bei 30.000 Euro pro Jahr.

Voraussetzung zur Inanspruchnahme der Beitragsfreiheit ist zudem, dass die Entbindung frühestens acht Monate nach dem Beginn der Versicherung eingetreten ist. Auf Verlangen der HanseMerkur Krankenversicherung ist dies entsprechend nachzuweisen.

HALLESCHE Krankenversicherung bietet aus Kulanz Wechsel in günstigeren Tarif an

Einige Versicherer gewähren keine Beitragsfreiheit, sondern bieten den Versicherten aus Kulanz an den Beitragsanteil durch Wechsel in einen günstigen PKV Tarif zu senken. Dies gewährt beispielsweise die HALLESCHE Krankenversicherung.

  • Hallesche Krankenversicherung bietet Wechsel in günstigen PKV Tarif während Elternzeit

Nach Ablauf der Elternzeit bietet das Versicherungsunternehmen dann an, ohne eine erneute Risikoprüfung und ohne Verlust etwaiger Tarifvorteile, wieder in den bisherigen Tarif wechseln zu können.

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